Auf Grund des Studiums der Literatur von vielen hunderten wissenschaftlichen Publikationen und den eigenen Untersuchungen sind Genschädigungen im Wesentlichen nicht die Ursache von Krebs, sondern eine Folge von Schadstoffbelastungen. Insbesondere sind es Metalle, die zu Genschäden führen können. Alle Schadstoffe können Genschäden verursachen und/ oder das Immunsystem angreifen. Sie können aber auch das zentrale und periphere Nervensystem und die Hormonbildung schädigen.
Der Gesetzgeber toleriert viele Schadstoffe, unser Körper aber nicht.
Hennek, M; Hennek, B,: Umweltbedingte Erkrankung EL/MCS, Gesund Wohnen & Leben, Eigenverlag Umwelt-Beratung, Würzburg, 2001
Metalle im Organismus
Was für Amalgam gilt, trifft im Prinzip für alle Metalllegierungen zu: Es gibt keinen Zahn, der nicht korrodiert. Die Besonderheit des Amalgams besteht darin, dass bei Zimmertemperatur Quecksilber verdampft.
Zielrichtung jeglicher umweltmedizinischer Tätigkeit sollte eine Therapie sein, die immer mit Behebung der Ursache verbunden ist. So gesehen ist Umweltmedizin Heilen und Prävention zugleich.
Was in vielen Jahren der Vergiftung entstanden ist, kann nicht in wenigen Wochen geheilt werden. Erstrebenswert wäre, wenn die Ausleitungstherapie in jede Praxis, in jedes Krankenhaus Einzug halten würde.
Jeder Arzt, jeder Heilpraktiker sollte auch umweltmedizinisch ausgebildet werden.
Wir Humanmediziner haben den Mund als Pforte zum Magen-Darm-Trakt zu wenig Bedeutung geschenkt und die Zahnersatzmittel als Fremdstoffe schlichtweg nicht genügend beachtet. Die Diskussion, wenn sie denn einmal aufkam, drehte sich immer nur um das Quecksilber bzw. um das Amalgam. Eine Gesundheitsgefährdung durch andere Metalle und Werkstoffe war praktisch nie im Blickfeld.
Das Studium der Literatur und eigene Untersuchungen zeigen, dass nicht nur Quecksilber, das vorwiegend im Amalgam vorkommt, sondern praktisch alle Metalle gesundheitsschädlich sein können. Wirken zwei oder mehrere Metalle oder Schadstoffe auf den Körper ein, dann addiert sich nicht ihre Wirkung, sondern es kommt zu einer Potenzierung. Das gilt auch für Metalle, deren Referenzwerte nicht erhöht sind. Der einzelne Körper kennt keine Grenzwerte.
Besonders giftig sind die kanzerogenen Metalle: Blei, Aluminium, Nickel, Kadmium, Chrom, Kobalt, Beryllium und.Arsen. Es handelt sich hier um anorganische Metalle. Sie können natürlich nicht nur Krebs verursachen, sondern jegliche Art von Umweltkrankheit. Krebs steht häufig am Ende eines langen Leidenswegs.
Was viele nicht wissen, organische Metalle wie z. B. Ethyl- und Methylquecksilber und Organozinnverbindungen (= organische Zinnverbindungen), Butyl - und Methylzinnverbindungen sind bis zu 1000mal toxischer als anorganischen.
Zinn gehört wie Quecksilber zu den Edelmetallen und steht ihm in der Spannungsreihe sehr nahe. Wissenschaftliche Untersuchungen über Gesundheitsschäden an Menschen durch Zinnverbindungen gibt es kaum. Als einer der ersten hat M. Daunderer darauf aufmerksam gemacht (Daunderer, M.: Klinische Toxikologie in der Zahnheilkunde, Diagnostik und Therapie, 3.Ergänzungslieferung 7/96, ecomed verlagsgesellschaft, Landsberg, 1996).
Es ist kaum bekannt, dass Zinn, insbesondere die Organozinnverbindungen bis zu 1000mal giftiger sind als anorganische Metalle. Sie werden daher in Nanogramm Mengen angegeben.
Zinn wird ebenfalls durch Korrosion und Elektrolyse aus Amalgam freigesetzt. Es gelangt von der Mundhöhle über Blut und Lymphe in den Darm. Bakterien und Pilze bestimmter Gattungen wandeln das anorganische Zinn durch Biomethylierung in organische Zinnverbindungen umg. Durch Transmetylierung entstehen dann die verschiedenen organischen Verbindungen wie z. B. Di- und Tri-Methyl-Zinn.
Im Körper stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Schadstoffen und den körpereigenen Stoffen ein, insbesondere den Abwehrstoffen. Wird dieses Gleichgewicht durch ständige weitere Zufuhr von Noxen z. B. aus dem Amalgam gestört, kann es zu chronischen Gesundheitsschäden kommen. Täglich, stündlich, jede Minute und Sekunde lösen sich die für unseren Körper giftigen Metallionen aus den Amalgamlegierungen und gelangen über Blut und Lymphe in den Körper. Wir sprechen hier von einer chronischen Vergiftung durch Schadstoffe, eine Bezeichnung, die man in vielen Kreisen nicht gerne hört.
Zinn und seine Verbindungen werden auch über die Atemluft (besonders am Arbeitsplatz) und mit der Nahrung aufgenommen. Hierbei macht der Verzehr von Meeresfrüchten je nach Fremdstoff und Verzehrgewohnheit 10 -30% aus. Ferner können Zinnverbindungen auch über die Kleidungstücke durch die Haut aufgenommen werden, wie wir es bei dem Trikot der Fußballspieler von Borussia Dortmund erlebt haben. Die Medien haben darüber ausführlich berichtet. Das Trikot enthielt TBZ.
Organische Metalle können leichter die Blut-Hirn-Schranke passieren als anorganische. Auch das ist vielen nicht bekannt.
Dramatische Zunahmen von chronischen Krankheiten
Angesichts der dramatischen Zunahmen von chronischen Krankheiten, einschließlich Krebs wäre es an der Zeit, dass Universitätskliniken und Hochschulen groß angelegte epidemiologische Studien durchführen sollten. Nur so lässt sich die Ursache dieser Zunahmen finden.
Die Einführung von Referenzwerten für Metalle in Organgeweben ist unerlässlich um eine gemeinsame Diskussionsbasis zu haben. Sie gibt es schließlich in allen sonstigen Bereichen der Industrie und Pharmakologie.
Es gibt zu wenige Umweltmediziner: Die Praxis sieht so aus, dass jeder umweltgeschädigte Patient froh ist, wenn er überhaupt jemanden findet, der für ihn ein Gutachten erstellt.