Dem Kommentar von Herrn Jörg. S. Carl kann ich nicht zustimmen. Herr Carl mag Recht haben, wenn er sagt, dass Obama nicht viele „sichtbare Erfolge“ hat. In Moskau reagiert man sogar mit beißendem Spott und spricht von einer „lahmen Ente im Weißen Haus“.

Mir ist aber ein Obama immer noch lieber als ein Putin, der mit Waffengewalt einfach die Halbinsel Krim erobert und zusammen mit den Türken durch Bombardierung von Aleppo und weiteren syrischen Städten einen blutigen Diktator unterstützt und sich dann noch als Friedensstifter feiern lässt. Er ist mir auch lieber als ein Buschvater und Buschsohn, die einfach zweimal den Irak und zwischenzeitlich Afghanistan überfallen und dann eine Trümmerlandschaft , ein instabiles Land hinterlassen mit Menschen einerseits in Trauer und Verzweiflung, arm und hungrig andererseits in Hass und Rachsucht.

new york

Von Obama kann man sagen, er ist seiner Linie treu geblieben: er hat sich immer eher für die friedliche Lösung eingesetzt, für eine bessere, eine heile Welt ohne Waffen, für eine soziale Absicherung auch der Armen.

Er musste schließlich versuchen, den hinterlassenden Scherbenhaufen zu beseitigen, also das Zerstörungswerk der Buschregierung, aus dem der Islamische Staat (IS) entstanden ist. Wenn ihm das nicht so gelungen ist ohne die „Harte Hand “, mit möglichst wenig Waffengewalt (Drohnen), ist das nicht als Schwäche, sondern eher als Stärke anzuerkennen. Spott und Ausdrücke wie „Lahme Ente die aus Moskau kommen, würde ich daher als Kommentator nicht so einfach übernehmen. Jede Hähme ist hier fehl am Platze.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zu dem Kommentar von Herrn Jörg S. Carl „Obamas letzte Schlacht.“, vom 02. Januar 2017