Ich stimme dem voll zu, was der Kollege Dr. H.G Wahl sagt: Natürlich steigen die Inzidenzen, wenn ich mehr teste. Ich kann also die Inzidenzen beliebig hochtreiben, und so noch mehr „Ängste“ schüren. Man sollte daher die tägliche Anzahl der Tests mit angeben.

Mit Recht weist Herr Wahl auch darauf hin, dass Ungeimpfte und auch Geimpfte das Virus übertragen können. Welche der beiden „Viruslasten“ schlimmer sind, ist nie genmessen worden. Sich an die Hygieneregeln zu halten, sich nicht mit vielen Leuten treffen, ist natürlich wichtig.

Wie sieht dagegen die Realität aus? Immer noch finden z. B. Sportveranstaltungen mit Tausenden von Teilnehmern statt, die sich nicht an diese Regeln halten. Im Gegenteil, sie fliegen nach wie vor um die ganze Welt, obwohl es eine weltweite Pandemie ist, die wir daher nur gemeinsam lösen können. Die Pandemie ist ein Fingerzeig: Völker tut euch endlich zusammen!

„Menschen habt Mitgefühl miteinander“ sagt der Dalai Lama in seinem Buch an die Jugend der Welt (Seid Rebellen des Friedens). Dann fährt er fort: „Wenn es uns nicht gelingt in diesem 21. Jahrhundert Frieden zu schließen, wird es die Menschen in dieser Form nicht mehr geben“.

Stefano Mancuso, international als führender Pflanzenforscher anerkannt, geht noch einen Schritt weiter. Sinngemäß sagt er, in den vergangenen 500 Millionen Jahren hat es fünf Massenaussterben des Lebens auf dieser Erde gegeben. Unser Leben ist z. Z. in höchster Gefahr. „Wir leben auf dieser Erde z. Z. in der sechsten Massenaussterbensphase des Lebens größten Ausmaßes (Die Pflanzen und ihre Rechte, 2021“). Er fährt sinngemäß fort: Unsere Generation erlebt diese sechste Phase am eigenen Körper gleichsam in Teleskopierung (Verkürzung um 20 Millionen Jahre).

Diese Worte von zwei außergewöhnlichen Menschen im Hinterkopf, sage ich: „Wir sollten die Coronakrise als Mahnung zu mehr Solidarität und Gerechtigkeit sehen.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zum Artikel „Man sollte nicht panisch werden“ vom 06.12.2021