Mangan - ein Märchen aus Tausendundeine Nacht

Trinkwasser ist das höchste Gut des Menschen. Wenn man einer ganzen Stadt die Trinkwasserquelle, die bisher als sauber befundenes Trinkwasser enthielt, von heute auf morgen vom Netz nimmt, ist das ein erheblicher Eingriff in das Leben der betroffenen Bürger. Die Begründung „ Der warme Winter war’s“, klingt wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, das zwar einen Teil Wahrheit enthalten mag, sicherlich aber nicht den ganzen Sachverhalt wiedergibt.

Manganverbindungen können bei Menschen Erbgutveränderungen, Fruchtschäden und sogar Krebs erzeugen. Da zu dieser Zeit Felder und Wiesen im Einzugsgebiet der Fuelbecker Talsperre mit großen Mengen an Gülle aus den Niederlanden gedüngt wurden, besteht zusätzlich auch ein zeitlicher und örtlicher Zusammenhang zwischen Gülle-Düngung und Talsperrenwasser Verschmutzung. Gülle enthält Ammonium - Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Wenn sie angereichert sind, können sie ebenfalls wie Mangan gesundheitsgefährdend sein.

Guelle

Industrietaucher entdeckten nun am Talsperrengrund eine ungewöhnlich starke Algenschicht. Zufall oder nicht. Nitrate (NO3 Sticksoffoxidant) und andere Gülle - Inhaltsstoffe können durch Eutrophierung in Gewässern d. h. unerwünschte Zunahme von Nährstoffen im Wasser, u. a. Algenblüten verursachen. Vielleicht ist das der wahre Grund für die vermehrte Algenbildung oder Mitverursacher? Konkret: Dem mitdenkenden Bürger stellen sich viele Fragen, auf die Fr. Kock, Gerhard Meyer und Jürgen Hölscher in ihren Leserbriefen mit Recht hinweisen: Auf welche Schadstoffe wurde das Talsperrenwasser jetzt und in den vergangenen Jahren untersucht und wie waren die Befunde? Wurde es auch auf Substanzen untersucht, die in der Gülle vorhanden sind oder zusätzlich sein können, z. B. Hormone, Antibiotika und deren Abbauprodukte. Wie viel Liter Gülle wurde pro m², bzw. pro Morgen Land (2.500 m²) aufgetragen. Mit Gülle darf nur zu bestimmen Zeiten und in bestimmten Mengen gedüngt werden. Wer hat dieses kontrolliert? Wurden Bodenproben von verschiedenen Feldern, Wiesen (oberflächlich und aus der Tiefe) entnommen? Ich könnte hier noch viele weitere Fragen stellen.

Das NRW-Umweltministerium weist schon seit 1970 auf den großen Handlungsbedarf von besseren Kontrollen der Trinkwassertalsperren und der Gülle Düngung hin. Das scheint aber in den Kommunen immer noch nicht angekommen zu sein. Jeder Bürger hat ein Recht auf eine lückenlose Aufklärung. In schlechter Erinnerung ist mir immer noch die Trinkwasserverseuchung im Raum Arnsberg im Jahre 2006 mit PFT (Perfluorierte Tenside). Solche Verseuchungen sollten sich nicht mehr wiederholen. Eine Kopie dieses Briefes geht an die Stadtwerke Altena.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zu Ihrem Artikel „Der warme Winter war’s“ vom 9. Oktober 2014

Ein freiwilliger kontrollierter Verzicht auf Waffen wäre mir lieber

Matthias Wagner hat Recht, wenn er sagt, dass das militärische Denken alles verdrängt. Der militärisch gesicherte Schutz ist unseren Politkern nach wie vor wichtiger als Gesundheit, Arbeit, Wohlergehen und Zufriedenheit des Einzelnen. Das gilt nicht nur für Deutschland. Im Grunde hat man nichts aus der Geschichte gelernt. Die Folgen des falschen Sicherheitsdenken bekommen wir alle zu spüren:

  1. Kürzungen der Leistungen für Soziales und Gesundheit
  2. hohe Zahl von Arbeitslosen in vielen europäischen Ländern
  3. Reduzierung von Entwicklungshilfe

Die Schere zwischen Armen und Reichen innerhalb eines Landes und zwischen den so genannten armen Entwicklungsländern und den Industrienationen klafft weiterhin immer mehr auseinander. Eine Folge ist z. B. der dramatisch ansteigende Flüchtlingsstrom, der schon jetzt kaum zu beherrschen ist. Viele werden aus Verzweiflung, Hass, Rache, Armut zu Terroristen. Ein Volk, ein Stamm, dessen Bewohner zufrieden sind, fängt keinen Krieg an. Man hat im 21. Jahrhundert immer noch nicht begriffen, dass man mit einem gerechteren Welthandel nach außen und einer gerechteren Verteilung der Ressourcen (Arbeit und Lohn) im Inneren mehr für den Frieden tun kann als mit Waffen. In seiner Pfingstpredigt hat es Papst Franziskus auf den Punkt gebracht: Die Industrie muss begreifen, dass sie für den Menschen da ist und nicht der Mensch für die Industrie. Ich möchte ergänzen: Das gilt auch für unsere Politiker. Sie sind gewählt worden, damit sie sich für das Wohl ihrer Bürger einsetzen und nicht umgekehrt für sich selbst. Ich kenne keinen Politiker, der selbst in den Krieg zieht. Wer gibt ihnen dann das Recht, junge Menschen in den Krieg zu schicken? Ich hoffe und bete, dass nicht schon in Kürze die Ausbreitung der Ebola Epidemie in Westafrika zu einer weltweiten Pandemie führt, die alle Völker gleichsam zwingen würde, die Kriegshandschuhe auszuziehen. Ein freiwilliger kontrollierter Verzicht auf Waffen wäre mir lieber. Wie denken Sie darüber?

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zu Ihrem Artikel „Das militärische Denken hat alles verdrängt“ vom 11. September 2014

Krebsprävention

Zunächst ein Kompliment an die Gemeinde Schalksmühle, die Ihren Mitarbeitern Informationen zur Krebsprävention anbietet. Korrigierend sollte man hinzufügen, dass es sich bei diesen Angeboten in erster Linie um Früherkennungsmaßnahmen handelt. Je früher man die Diagnose „bösartiger Tumor“ stellt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass man ihn heilen kann. Noch wirksamer als diese Vorsorgeschritte sind jedoch umweltmedizinische Voruntersuchungen, Umwelt - und Biomonitoring genannt. Sie dienen zur Aufdeckung der Krebsursache. Der Amalgam Prozess (1995/96) und Untersuchungen der BKK Essen in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Naturheilverfahren (1999 -2003) haben ergeben, dass bis zu 80 Prozent der chronischen Erkrankungen, auch Volkskrankheiten genannt, durch Schadstoffbelastungen verursacht werden und damit kausalgenetisch behandelt werden können. Eigene Untersuchungen von über 1.600 Patienten (1987- 2012) haben das bestätigt. Wenn ich also die Ursache von Krankheiten kenne, kann ich sie beseitigen und ihr Auftreten verhindern bzw. sie vielfach heilen. Das ist echte Prävention. Früherkennungsmaßnahmen als „Krebsprävention“ zu bezeichnen, das könnte falsche Hoffnungen wecken. Man sollte diese Begriffe daher sauber voneinander trennen. Auch der bösartige Tumor zählt zu diesen Volkskrankheiten. Das Durchschnittsalter Umwelterkrankter liegt bei 43 Jahren, das Durchschnittsalter meiner Krebspatienten betrug 68. Krebs steht meist am Ende des Leidenswegs. In über 90 Prozent der Fälle litten die Patienten vor Ausbruch des Krebsgeschehens also an einer, meist sogar an mehreren chronischen Erkrankungen.

Meine Empfehlung:

  1. Bei allen chronischen Erkrankungen, also auch bei Krebs, sollte man umweltmedizinische Untersuchungen durchführen und bei positivem Befund eine entsprechende fachgerechte Ausleitungstherapie beginnen.
  2. Zusätzlich würde ich weiterhin zu Früherkennungsmaßnahmen raten.
  3. Da wir alle ständig Schadstoffbelastungen ausgesetzt sind, mache ich zweimal jährlich eine Ausleitungsbehandlung. Das kann ich nur weiterempfehlen.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zu Ihrem Artikel „Krebsprävention in der Verwaltung“ vom 27. März 2014

Entwicklungshelfer statt Soldaten

Wenn man den Artikel der AFP – Agentur liest, in der sich der Ministerpräsident Bayerns, Horst Seehofer über unsere Rüstungspolitik äußert, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Demnach muss Deutschland im Wettstreit der Rüstungspolitik mithalten, einmal um Arbeitsplätze zu sichern, aber auch um international inovationsfähig zu blieben in Forschung und Entwicklung von Waffen. Dazu ist zu sagen: Wer Waffen herstellt, will diese für viel Geld verkaufen. Wer viel verkaufen will, trägt sich auch mit dem Gedanken, dass sie benutzt werden, nimmt also bewusst Kriege in Kauf, die leider politisch von den Herstellerstaaten gebilligt werden Das ist das eigentlich Fatale. Schlimmer noch, zu den fünf größten Waffenherstellern und Exporteuren gehören neben den USA, Russland, China, Frankreich seit Jahren auch Deutschland. Nach zwei begonnenen und verlorenen Weltkriegen sind 80 Prozent der Deutschen gegen jegliche Kriegsführung, dennoch zählen wir wieder zu den größten Waffenexporteuren, und der „ einfache Bürger“ kann dagegen nichts tun oder doch? Das muss sich jeder selbst fragen. Ich glaube, er kann es. Man stelle sich einmal vor, in den nächsten Tagen wären alle Zeitungen voll mit Leserbriefen. Da würden manche Politiker ganz schön ins Nachdenken kommen. In jedem Krieg werden nicht nur meist junge Soldaten getötet, das ist schlimm genug, sondern auch tausende völlig unschuldige Zivilisten, insbesondere Kinder. Das erleben wir z. Z. in der Ostukraine, im Gazastreifen, in Syrien, im Irak, in Afghanistan, im Südsudan, in Libyen usw. Überall brennt es im wahrsten Sinne des Wortes auf unserer so schönen Erde. Keiner hat mehr einen richtigen Überblick. Parallel dazu nehmen die Waffenexporte jährlich sprunghaft zu. Das kann kein Zufall sein. Kriege kann man nur verhindern, wenn weltweit keine Waffen mehr hergestellt. Dabei könnte Deutschland Vorreiter werden. Mein Vorschlag: Schrittweise Reduktion der Waffenherstellung, totaler Abbau aller Atomwaffen und zwar zu Gunsten von Entwicklungshilfe für die „ armen Länder“. Das Motto könnte lauten: Entwicklungshelfer statt Soldaten. So habe ich es gemacht und es nie bereut. Aus Feinden können so Freunde werden. Meine sind in allen Kontinenten. Darüber muss letztlich als Endziel ein gerechterer Welthandel her.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zum Artikel „Gabriel verteidigt Politik für Rüstungsexporte" vom 28.Juli 2014

Was verbindet Bienen und Mensch?

Dieser Mahnung und diesem Auftrag kann man nur zustimmen. Das wird noch deutlicher, wenn man das vollständige Zitat von A. Einstein kennt, das er zum Bienensterben und den Konsequenzen gesagt hat. Die geschilderte gekürzte Fassung „ Erst stirbt die Biene, dann der Mensch“ wird diesem Auftrag nicht ganz gerecht, wohl aber das vollständige Zitat: „ Wenn die Bienen vom Globus verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Befruchtung, keine Pflanzen, keine Tiere, keine Menschen“. Welch prophetische Worte! Dieser Ausspruch wurde nämlich schon vor ca. 70 Jahre gemacht, in den USA -, wo Einstein von 1933 bis zu seinem Tode 1955 lebte. Inzwischen sind die Bienenbestände in den USA in manchen Regionen bis zu 70 Prozent zurückgegangen. Da sollten alle Alarmglocken klingen! Einstein will mit seinem Zitat deutlich machen, dass das Leben des Menschen von den Bienen, von den Pflanzen und Tieren abhängt. Das verbindet Bienen und Mensch. Und was machen wir? Wir haben in den vergangenen 100 Jahren mehr Natur zerstört als in den letzten 5.000 Jahren. Nicht die Varroa-Milbe, nicht die Nesoma-Pilze und auch nicht die Viren sind die eigentlichen Ursachen für das Bienensterben, sondern es sind unsere giftigen Metalle, Chemikalien, Pestizide, Biozide und elektromagnetischen Wellen, die meist ohne genügende Testung auf Gesundheits Verträglichkeit auf den Markt kommen. Sie zerstören das Immun- und Hormonsystem und schädigen die Gene nicht nur der Bienen, sondern letztlich aller Pflanzen, Tiere und Menschen. Das wird am Beispiel der hoch sensiblen Bienen besonders deutlich.

Bienen

Wir sind inzwischen, wie ich es schon oft angemahnt habe, einem wahren Cocktail von Schadstoffen ausgesetzt. Das können Sie in den umweltmedizinischen Fachzeitschriften und Büchern nachlesen. Die Erfahrungen und wissenschaftlichen Untersuchungsergebnisse meiner eigenen über 25- jährigen Tätigkeit als niedergelassener Haus - und Umweltarzt haben das bestätigt. Ich habe sie daher in meinem Buch „ Bin ich umweltkrank“ zusammengefasst und auf neue diagnostische und therapeutische Lösungsmöglichkeiten hingewiesen. Das Buch ist speziell für den Laien verständlich geschrieben. Es ist mir ein Anliegen, ihn zu informieren und aufzuklären, da rein wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften ihn kaum erreichen.

An die Lüdenscheider Nachrichten, Leserbrief zum Artikel „ Albert Einsteins Warnung ist Mahnung und Auftrag zugleich“ vom 19.07.2014